High Places – 03/07-09/07

Wie herzlich uns diese Musik empfängt. Sie will einstimmen, auf einen endlosen Sommer der Fantasien. Beach Boys, leicht verzerrt und auf Auto Reverse durch King Tubbys Echobox gejagt. Die Worte tänzeln sanft durch wogende Soundschichten, wir hören Lieder vom Ozean und vom Wald, gehen mit Mary Pearson und Rob Barber auf Lichtgeschwindigkeit, nur um die letzten Wahrheiten zu suchen. Überall kleine Gitarrenpiekser und Rhythmus, viel, viel Rhythmus. Besser: Geraschel und Geschüttel, Glöckchen, die tibetische Mönche glücklich machen können, dubby Krautpop („Sandy Feat“) und exotische Folksongs. Sind so kleine Melodien, muss man streicheln. Eine Weltneuheit ist das nicht, natürlich haben andere junge Menschen auch vorher schon versucht, mit Haushaltsgeräten, Dosen und allerlei Gerumpel Musik zu machen, das Duo aus Brooklyn aber entwickelt auf 03/07-09/07 im Spiel mit Noises und Loops einen charismatischen Do it-yourself-Pop, der den Hörer für die unschlagbare Länge von zwei bis drei Minuten fortschickt. In tropikalistische Paralleluniversen, auf die nächste Steel-Drum-Party und sogar auf den Märchen-Mond. Neun von diesen zehn Tracks hat sich jeder von uns schon vorab aus dem Netzsuchen,downloaden und mit einem selbst geklebten Cover hübsch eintüten können. Glücklicherweise beraubt diese „Veröffentlichung“ die High Places nicht ihres Geheimnisses, es bleibt etwas Verhuschtes und Seltsames, das sich über die Strecke von dreißig Minuten auf diese Songs und Fragmente legt. Nur einmal im Verlauf des Albums steigen Mary Pearson und Rob Barber aus ihrer Soundmaschine aus, um sich ausdrücklich für die musikalische Früherziehung zu empfehlen: „Jumpln“(For Gilkey Elementary School“)ist ein liebliches Stück Psychedelia, allein aus Percussion und Gesang gebaut. Dann wird es wieder karibisch. Und jetzt bitte die Top Tendermost beautiful beaches anklicken!

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