HF Coltello :: Einige Abenteuer und seltsame Begegnungen im Leben des stillen Kommandeurs
Das Leben eine lange Leier: netter, leicht angeschrammter Rock’n’Roll-Roman von einem, der Ahnung hat
Am Ende erzählt HF Coltello das, was wir uns schon immer dachten: Das Leben als Rock’n’Roll-Künstler ist eines, das a) fast immer am Rande der Armutsgrenze stattfindet und b) von einer gewissen Unstetigkeit und vielen, vielen Autofahrten geprägt ist und außerdem einiges mit Rauschmittelgenuss und Gestalten zu tun hat, die man als Versicherungsmakler oder Bankkaufmann nicht unbedingt kennenlernen würde. Also keine Innovationsmedaille für den Mann, der dieser Tage bei der Band Mutter die Gitarre bedient. Aber andererseits liegt genau darin der Charme des Buches. Coltello nimmt uns mit in sein Leben. Er zeigt uns die Bruchbude im Allgäu, wo er als junger Mann lebt und das Kreuzberg der 80er-Jahre, aber auch die Rock’n’Roll-Clubs Amerikas. Er fährt mit uns kurz nach der Wende nach Osteuropa und irrt durchs nächtliche Istanbul. Und am Rand stehen nicht nur seine Freunde Hundzköter und Fucking Steve Hahn, sondern auch ein paar, die wir kennen. Knarf Rellöm huscht mal durchs Bild, Franz Dobler ebenso, auch Lydia Lunch winkt von Weitem. Wer sich für derlei interessiert, wird sich in diesem Buch zu Hause fühlen.
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