Here Come The Bombs :: Hot Fruit Records/EMI
Indiepop: Hausmusik mit elektronischen Einflüssen vom Supergrass-Sänger.
Gaz Coombes, der ehemalige Sänger von Supergrass, reiht sich in die Riege der Indiepop-Frontleute ein, die als Solomusiker elektronische Klänge in ihre Lieder einfließen lassen. Im Gegensatz zu beispielsweise Kele Okereke von Bloc Party kann Coombes das auch sehr gut. Vieles von Here Come The Bombs erinnert mit seinen Disco-Beats an das Supergrass-Stück „Fin“ von 2005. „Fanfare“ mit seinen abprubten Höhenwechseln und scheinbar unkontrollierten Sequenzern klingt wie ein Stück von Tortoise, aber eben mit Gesang. „Daydream In A Street Corner“ ist ein sympathisch zielloses Instrumental, mit dem der Songwriter bekennt, dass man nicht immer der perfekten Melodie hinterherjagen muss, sondern die Dinge laufen lassen kann. Mit „Bombs“ hat Coombes auch erstmals ein politisches Lied komponiert. Er singt zu sanften Keyboardtönen, es soll den Krieg in Libyen in Erinnerung halten. Supergrass-Fans mögen an diesem Album die Ausbrüche vermissen, die Schlagzeuger Danny Goffey in die Band brachte. Dabei ist Gaz Coombes, der das Album im Heimstudio fast alleine einspielte, der wahre Kauz. Er schrieb die Britpop-Hymne „Alright“ mit 18 Jahren, fristete ab dem vierten Supergrass-Album sein Dasein als einer der meist unterschätzten Songwriter überhaupt und verbesserte sich quasi im Off immer weiter. Seit bald 20 Jahren ist er im Geschäft, erst 36 Jahre alt, und hat noch keine einzige schlechte Platte veröffentlicht: alright!
Key Tracks: „Fanfare“, „White Noise“,
„Sleeping Giant“
Sassan Niasseri
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