Herbie Hancock – Then and now: The definitive Herbie Hancock

Der Pianist Herbie Hancock gehört zu der Handvoll Jazzmusiker, die man als einigermaßen ernsthaft interessierter Rockhörer kennen sollte. Das inzwischen 68-jährige Multitalent aus Chicago hat nicht nur als Sideman von Größen wie Donald Byrd und Miles Davis Akzente gesetzt, als Leader u.a. für Blue Note Stil prägende Souljazz-Alben vorgelegt und mit Chick Corea aufsehenerregende Pianoduette inszeniert. Der „totale Hightech-Freak“ (Davis über Hancock) pushte mit seiner Formation Headhunters in den frühen 70ern eine Extremdosis Space-Funk in den Jazzrock, mit seinem Hit „Rockit“ gelang ihm 1983 ein Electro/HipHop-Meilenstein, und mit seinen Soundtracks zu Filmen wie „Blow Up“, „Death Wish“ und „Round Midnight“ setzte er ebenfalls Maßstäbe. Hancock startete blutjung als eine Art,, Wonderkid“ (Miles Davis) in seine Karriere und blieb bis heute sehr erfolgreich (2008 gab es für seine Joni-Mitchell-Hommage river:the joni letters den Grammy als „Album des Jahres“)-so hat er in mehr als viereinhalb Dekaden ein riesiges CEuvre angesammelt. Da mutet der vollmundige Titel dieses neuen Best-of-Albums (das vom Label als „umfassende Karriereretrospektive“ angepriesen wird) wie ein Rosstäuschertrick an: Mit seinen gerade mal elf Tracks kann es lediglich ein Appetithäppchen für Neueinsteiger sein. Die aber sollten sich von den frühen Funky-Klassikern wie „Maiden Voyage“, „Cantaloupe Island“, dem in der Tat definitiven Funkstatement „Chameleon“ oder der bluesigen Improvisation über Kurt Cobains „All Apologies“ faszinieren lassen-und dafür gnädig über eine käsige Fassung des „St. Louis Blues“ (mit Stevie Wonder) hinweghören. Schade,dass ihnen die Superklassiker „Watermelon Man“ und „Rockit“ nicht in den Originalfassungen geboten werden.

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