Helmet – Unsung: The Best Of
Als Page Hamitton Mitte der Achtziger nach New York umsiedelte, hatte er ganz anderes im Sinn, als einst der wohl bedeutendsten Hardcore-Band ihres Jahrzehnts vorzustehen. An der Manhattan School Of Music studierte er Jazzgitarre und scherte sich bis zu seinem Abschluss einen Dreck um Rock’n’Roll. Dann aber stieß er auf seine späteren Bandkumpane, spielte erste Gigs mit ihnen und entdeckte sein Faible für Brachialsounds. Vielleicht lag es gerade am späten Sinneswandel, dass Heimet – mit Hamilton als Fixpunkt – zu dem wurden, was sie waren: schüchtern, brav und im Vergleich zu Bands wie Agnostic Front oder den Bad Brains ungewöhnlich unpolitisch für die Hardcore-Szene. Credibility erlangten sie erst durch ihre massive Bühnenpräsenz. In den zehn Jahren bis zu ihrem Split 1999 gaben sie weit über anderthalbtausend Konzerte – rein rechnerisch alle zwei Tage eins. Viel Zeit, ins Studio zu gehen, blieb da nicht: unsung schöpft aus dem Material von gerade vier Alben und einigen Sampler- und Soundtrack-Beiträgen, etwa dem ungeliebten, weil zerfahrenen Duett mit House Of Pain. „Just Another Victim“. Mit 21 Songs ist die Compilation trotzdem üppig ausgefallen, und dank des chronologischen Tracklistings hört man sich durch die Stationen der Bandentwicklung: angefangen bei der rüden, von der No-Wave inspirierten Frühphase („Repetition „I über die Spurensuche in Punk („Unsung „I und Metal [„In The Meantime“] bis hin zum fast harmonischen Finale „Pure“. Für Mitte des Jahres hat Hamilton ein Comeback-Album angekündigt.
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