Hellogoodbye – Zombies! Aliens! Vampires! Dinosaurs!

Während an amerikanischen Colleges zu Clarkson, Lavigne und Schlimmerem geknutscht und getanzt wird, arbeiten vier Südkalifornier hier ganz deutlich am Comeback des wahren Prom-Pop. Die Kombination aus Synthie-Pop und Weezer-Indie der vier Retro-Freunde in 70er-Jahre-Fußballshorts von Hellogoodbye ist erfrischend naiv, geht dabei aber immer nach vorn. Es mag hier vielleicht manchmal um Schüchternheiten gehen, die Musik aber ist das Gegenteil: Während vieles zunächst nach zuckrigem Schwedenpop klingt, hört man erst beim schrammeligeren „All Time Lows“ die Ami-Jungs heraus, die ihr Strichmännchen-Artwork selbst gestalten und ganz offensichtlich die ein oder andere Emo-Platte im Schrank haben. Aber stets ohne selbstvergessen und ernsthaft zu sein, sondern immer die 80er-Disco mit perlenkettenbehangenen Mädchen und geföhnten Jeanshemdjungs im Hinterkopf. Die Qualitätsschwankungen sind enorm auf diesem Album: In „Here (In Your Arms)“ singt Sänger Forrest Kline mit effektbehallter Stimme Zeilen wie „like where we are / when we drive in your car / I like where we are/here“zu quirligem Drumsound und Kinderkeyboard. Im anrührenden „Baby, It’s Fact“ wiederum, einem der schönsten Popsongs der Saison, tanzen die Promqueen und ihr Auserwählter im Spotlight einen verschüchterten Blues. An „Touchdown Turn around“, das klingt, als hätten Ace of Base mit einer ungelenken Kinder-Boygroup die Musik für einen Werbespot für Skater-Kids gemacht, merkt man, dass diese Naivität aber auch albern sein kann. Wenn die nächste Platte ein kleines bisschen weniger lustig wird, sollten Hellogoodbye mit Weezer, Melody Club und Mull Historical Society auf Tourgehen. Bis dahin ist ZOMBIES!ALIENS!VAMPIRES!DINOSAURS! ein perfekter Begleiter für die Fahrt zum Date im Autokino oder die erste Spring-Break-Sternennacht…

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