Heinz Strunk :: Heinz Strunk in Afrika
Abenteuerroman eines Helden, der Abenteuer hasst.
Es hätte reichlich Gründe gegeben, das neue Werk von Rocko Schamonis Studio-Braun-Kollegen Heinz Strunk, dem großen Sohn Harburgs (siehe “Fleisch ist mein Gemüse”) zum Buch des Monats zu machen. Strunks Ich-Erzähler Heinz Strunk lässt sich von seinem Wiener Freund C. überreden, das Weihnachtsfest 2007 in Kenia zu verbringen. Auch Strunk neigt zur Selbstbespiegelung und zur Verachtung der Mitmenschen, das macht den ersten Teil des Buches, in dem es um die Reisevorbereitungen und den Urlaubsalltag in einem afrikanischen Pauschalreisehotel geht, zu einer Abfolge garantierter und guter Pointen. Freund C. übertrifft Strunk dann sogar noch in seiner Mischung aus gewählter Sprache und gewagtem Handeln: Er zieht die beiden Urlauber, die eigentlich aller Aufregung aus dem Weg gehen wollen, in ein dramatisches Finale mit bürgerkriegsartigen Verhältnissen hinein. Weil “Heinz Strunk in Afrika” zwar ausgesprochen schlaue und geschmackssichere Unterhaltung ist, aber alles darin angelegte Wissen über das Wesen der Gesellschaft nebensächlich bleibt, steht das Buch an dieser Stelle der Seite.
(Rowohlt Polaris, 272 Seiten, 13,95 Euro)
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