Heavens :: Patent Pending Epitaph/SPV

Man möchte Matt Skiba und Josiah Steinbock am liebsten verkloppen. Da hat man selbst die Hoffnung auf einen warmen Altweibersommer noch nicht aufgegeben, und die beiden Düsterpopper verbreiten Schlechtwetterstimmung. Dass sie sich auch noch ausgerechnet Heavens nennen, scheint da schon fast zynisch. Aber es ist zu erwarten, dass genau diese Platte unter jenen sein wird, mit denen man sich in der Herbstdepression suhlt, wenn sich erst einmal die Sonne für Monate verabschiedet hat. Wenn der kleine Masochist im Inneren eines jeden Musikliebhabers sein dünnes Stimmchen erhebt und nach dem gefühligen Klangsumpf verlangt, um darin endlich zu ersaufen. Heavens sind brutal düster, aber auf eine melodische und verführerische Art. Alle, die Interpol und die Editors mochten und noch nicht den passenden Soundtrack zum Rumlungern auf dem imaginären Bärenfell gefunden haben, sind hier richtig. Alle, die trotzdem keine Bekanntschaftsanzeigen aufgeben wollen, die die Worte „Rotwein“, „Träumer“, „Gedichte“ und ungefähr 194 Bands, die man mit maximal drei Buchstaben abkürzen kann, beinhalten, erst recht. Dieses Duo steht zu seiner Vorliebe für die Sisters Of Mercy. ohne dabei beinpeinlichen Mist zu machen. Ein Grenzgängerding – mit Sicherheit notwendig für viele und damit hundertprozentig existenzberechtigt.

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