Harry Connick Jr. – Chanson du Vieux Carre

An Harry Connick Jr. scheiden sich die Geister. Fürdieeinen isternurein Ewiggestriger,der so gerne einmal BingCrosby oder Frank Sinatra gewesen wäre. AufderGegenseitestehendieTraditionalisten.diesichbeiihm gnadenlos gut zurücklehnen und unterhalten lassen können. Und tatsächlich; Was man überdenKonse rvatorderJazz-Geschichte auch sagen mag-in Sachen eleganter Geschmeidigkeit, cooljazzigem Schmelz und nicht zuletzt kerniger Frische ist erimmer noch eine Klasse.fürsich. Selbstwenn ersieh weit zurück zu den Wurzeln des Jazz aufmacht, für deren Ausgrabung eigentlich der Retro-PapstWynton Marsalis zuständig ist. Dessen Bruder Branford hat aber schon längst an Connick Jr. einen derartigen Narren gefressen, dass er ihm jetzt auf dem eigenen Label die Lizenz zur New-Orleans-Sause erteilte. Mit dabei war eine Big Band, die dem Lincoln Jazz Center Orchestra von Wynton in nichts nachsteht, was die Mardi-Cras-Fetenlaune.den Glitzer bei der „Bourbon Street Parade“ und den pumpenden Swing in SammyCahnsJ Still Getjealous“ angeht. Und bei den vorvier Jahren in Los Angeles entstandenen Sessions achtete man zudem nicht auf die Bügelfalte, sondern hat wohl mehr als nurden obersten Kragenknopf geöffnet. Denn die Bläsersektionen sind an Vollmundigkeit und Powergar nicht mehrzu überbieten, quaken die Posaunen frech durch „Luscious“, während Saxofonist David Schumacher in SidneyBechets“PetiteFleur“ Gänsehaut-Nostalgie auslöst. Und Harry Connick jr.? Derhatein paarStücke beigesteuert, mit denen ersieh mal wieder als versierter Stil-Kopist auszeichnen konnte. Dass dagegen seine Stimme auch diesmal stumm bleiben musste, kennt erja schon von dem Song-Album „Other Hours“. für das ihm Label-Chef Branford jegliches vokale Engagement untersagt hatte. Dafür glänzt Connickjr. als Arrangeur und als klavierspielender Bruder im Geiste von Thelonious Monk. >» www.harryconnickjr.com