Hard-Fi
Killer Sounds
Necessary Records/Atlantic/Warner VÖ: 26.08.
Alle Mann in Deckung! Die Londoner Vorstadtrocker drehen auf und wollen das größte Ding überhaupt werden.
Die britische Musikindustrie liebt Auszeichnungen ja über alles. Ob man sich auf der Insel schon mal überlegt hat, einen Preis an die seltsamste Band zu vergeben? Dann hätten Hard-Fi sicher beste Chancen, regelmäßig eine Trophäe zu bekommen. Niemand sonst trägt parallel akzeptable und abscheuliche Seiten so dreist zur Schau. Dieses Mal ganz besonders. Aus diesem, ihrem dritten Album spricht die Überzeugung der Vorstädtler aus Staines, es mit den Großen des britischen Rock aufnehmen zu können. Der Sound erschlägt mit der Wucht eines Schlages einer Keule von hinten und schmerzt wie bei Duran Duran zu Zeiten von Seven And The Ragged Tiger. Mit dem tumben „Stay Alive“ orientieren sich Hard-Fi überdeutlich am Stil der umstrittenen Kollegen. Dabei wollten sie doch eigentlich mal wie The Clash sein. Sänger Richard Archer kriegt sogar das Keifen eines Joe Strummer hin, wenn er will. Aber die Band vergaloppiert sich, weil sie einfach zu viel will. Einzig der Versuch, ein Dance-Rock-Album hinzukriegen, führt zu einigen brauchbaren Stilblüten. Der Hip-Hop-Beat gleich zu Beginn in „Good For Nothing“ klingt eigentlich vielversprechend. Auch der Hinweis auf Ultra Natés „Free“ in „Fire In The House“, das orientalische Loop in „ Feels Good“ und der Filter-House-Ansatz in „Love Song“ gehen in Ordnung. Aber dann finden Hard-Fi immer was, mit dem sie alles niedertrampeln. Bizarr.
Key Tracks: „Good For Nothing“, „Fire In The House“ , „Stop“