Hand Habits
WILDLY IDLE (HUMBLE BEFORE THE VOID)
Woodsist
Meg Duffy träumt von Weiten des Wilden Westens – und liefert auf ihrem Solodebüt intime Folk-Rock-Klänge.
Wenn man die Geografie der USA in einem Adjektiv umschreiben wollte, dann wäre es wohl dieses: raumgreifend. Zutreffen würde das sicherlich auch auf die Songs der Songwriterin und Gitarristin Meg Duffy, der Frau hinter dem Alias Hand Habits. Nicht etwa, weil die Stücke sonderlich lang wären, Nein. Es sind mehr vielschichtige Klanglandschaften voller Wärme und emotionaler Tiefe.
Auf ihrem Debütalbum WILDLY IDLE (HUMBLE BEFORE THE VOID) drückt Duffy ihre ureigene Version von Folkrock aus: Die Kompositionen kommen introvertiert, verträumt daher, die Texte werden mehr gehaucht als gesungen. Hier wird eine Art „Dream Folk“ geboten – Vergleiche zu Mazzy Star und Cat Power zu ziehen, wäre keineswegs abwegig. Die in Los Angeles lebende Duffy veröffentlichte bereits Demoaufnahmen auf der Musikplattform Bandcamp, bevor sie im vergangenen Jahr als Gitarristin in der Tourband von Kevin Morby einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde.
Nun also das erste richtige Album: aufgenommen in Duffys Wohnung in Los Angeles sowie in ihrem Elternhaus in Upstate New York, veröffentlicht bei dem geschätzten Label Woodsist, bei dem auch schon Kurt Vile, Real Estate und eben Kevin Morby ihre ersten Schritte machten. WILDLY IDLE bietet unter den insgesamt 13 Stücken enorm viele stille Hits – wie beispielsweise das sehr eingängige „All The While“ oder auch den, mit Slacker-Attitüde kokettierenden Opener „Flower Glass“. Ergänzt wird das Songkollektiv durch drei jeweils nur etwa einminütige, schwelgerisch-instrumentale Skits („Scenes“ genannt), die eine verträumte Klanglandschaft erzeugen und maßgeblich die Stimmung der Platte prägen. Highlight des Albums ist bestimmt das bittersüße „Sun Beholds Me“ – jetzt schon einer der Songs des Jahres. Augen zu und sich von der Musik in die wilden Weiten des amerikanischen Westens tragen lassen!