Hail! Hail! Rock’n’Roll :: WM

Chuck Berry als „Rock n Roll-Urgestein“ zu bezeichnen, ist beinahe eine Beleidigung. Zu fundamental ist die Bedeutung des Mannes aus St. Louis für die Rockmusik, zu lebendig ist erselbst heute als 8o-jähriger noch. Ganz zu schweigen von dem drahtigen, selbstbewussten und hellwachen Berry des jahrig 86, als der Hollywoodregisseur Taylor Hackford („Ein Offizier und Gentleman“) ihm zum 60. Geburtstag ein filmisches Denkmal setzen wollte. Hackfords Streifen ist eine Mischung aus Doku und Konzertfilm: Eigens für „Hail! Hail! Rock’n’Roll“ stellte Rolling Stone Keith Richards damals ein Allstar-Konzert mit Berry im pseudobarocken Fox Theatre von St. Louis mit Stars wie Eric Clapton, Robert Cray. Julian Lennon und Etta James zusammen. Neben den üblichen Interviews stehen Ausschnitte aus diesem Konzert im Zentrum des Streifens. Vor allem die von Richards angeführte „Houseband“ spielt dabei den Rock’n’Roll so, wie Berry ihn erfunden hat und bis heute praktiziert: ungeglättet, quasi „garagig“, auf die schroffe, energiegeladene Essenz reduziert. Seine innere Spannung bezieht der Film aber vor allem aus der schillernden, widersprüchlichen und mitunter auch durchaus zwielichtigen Persönlichkeit Berrys. Wenig überraschend prallt die mit der ähnlichen speziellen von Keith Richards immer wieder aufeinander-da beharken sich zwei Alpha-Tierchen aufs Unterhaltsamste. Wie bizarr die Situationen waren, in die der so charismatische wie unberechenbare Berry die Filmcrew mitunter hineinmanövrierte, offenbart ein Making-Of auf dem zweiten Silbe rling, der der DVD-Fassung beigelegt ist. Dazu gibt es ausgesprochen sehenswerte Sequenzen aus den Proben zum Konzert zu sehen. >» www.chuckberry.com