Gruff Rhys
Pang!
Rough Trade/Beggars/Indigo (VÖ: 13.9.)
Psych-Songs auf Walisisch, produziert vom Afro-Electronica-Spezialisten Muzi.
Toll, diese walisische Sprache: Man versteht nichts, kann nichts phonetisch ableiten, muss sich beim Schreiben der Titel Buchstabe für Buchstabe vorantasten und freut sich über seltsame Wörter, die auf zwei d’s enden, wie zum Beispiel „Annedd“ und „Danedd“, die zusammen den Titel des letzten Songs auf PANG! ergeben, dem neuen Album von Gruff Rhys.
Amazon„Annedd Im Danedd“ lebt im Text von der Idee, dass der Mund eine Art Haus für die Zähne darstellt, das Stück zuckelt mit Mariachi-Trompeten und Keyboard-Beat aus den Boxen, was zeigt, dass dieses Album nach dem orchestral-cineastischen Vorgänger BABELSBERG wieder verschrobener unterwegs ist. Produziert hat Muzi, ein südafrikanischer Elektro-Afro-Beat-Spezialist.
Viele der Stücke pluckern sehr munter, so poppig klang Gruff Rhys noch nicht einmal auf den Singles der Super Furry Animals. Die Melodie von „Ara Deg (Ddaw’r Awen)“ zum Beispiel flötet man schon beim ersten Durchlauf mit, Psych-Balladen wie „Digidigol“ und „Eli Haul“ sind wichtige Gegenpole, weil sie verhindern, dass PANG! zu platt wird, und damit den Boden bereiten für das umwerfende Exotica-Jazz-Elektro-Stück „Niwi O Anwiredd“, das Cardiff ein Stück weiter nach Süden rückt.