Greentea Peng
TELL DEM IT’S SUNNY
Greentea Peng/Membran (VÖ: 21.3.)
So muss Neo Soul im Jahr 2025 klingen – gern auch leicht bekifft.

Eine Unbekannte ist Greentea Peng nicht mehr. TELL DEM IT’S SUNNY ist ihr zweites Album, sie kooperierte schon mit The Streets, Goldie und Neneh Cherry, trat beim Internetformat Colors auf, auf dem Glastonbury und allen möglichen Festivals landauf und landab. Aber der richtig große Durchbruch blieb bislang aus. Dafür wär’s aber jetzt Zeit, denn ihr einzigartiger Stil irgendwo zwischen TripHop, Soul, Dub und UK Rap ist ziemlich großartig.
Rotzige Selbstbetrachtung, Auseinandersetzung mit dem Politischen da draußen und dem Spirituellen da drinnen, eingefasst in vielschichtige Soundwelten. Na klar, manchmal weht ein leichter Patchouli- und Weedgeruch durch die Songs, besonders in der Single „TARDIS (Hardest)“ werden die Graswolken geradezu greifbar.
Aber Greentea Peng versteigt sich trotz ihrer Liebe zum Dub nie in Kiffermusik-Klischees. Ihre rauchige Stimme schlängelt sich durch düstere Industriallandschaften, so etwa auf „Create & Destroy 432“, auf „Glory“ hängen wir mit ihr in einer Hängematte irgendwo bei 35 Grad im Schatten zwischen Palmen, zu „Raw“ lassen wir jeden Herzschmerz gemeinsam heraus und mit „The End (Peace)“ nimmt sie uns mit auf eine Drum-and-Bass-Party irgendwo in Südlondon. Niemand feiert die Apokalypse so hoffnungsvoll wie Greentea Peng – und ich feier gerne mit.
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