Green On Red – BBC Sessions

„Paisley Underground“ war damals, Mitte bis Ende der 80er-Jahre, so,ein Schlagwort, das alles und nichts heißen konnte: Das Dream Syndicate wurde in diese Schublade gesteckt, Rain Parade, Green On Red eben, dazu ein paar weitere, heute längst vergessene Bands, die im weitesten Sinne aus einem Fundus zwischen Country, Blues und 60er-Jahre-Psychedelia, dem elektrischen Bob Dylan. Neil Young, ca. Everybody Knows This Is Nowhere Und EXILE ON MAIN ST.-Rolling-Stones schöpften und diese Mixtur noch einmal durch den Punkrock-Filter laufen ließen. Der Green-On-Red-Nukleus bestand aus Dan Stuart und Chuck Prophet, die entnervt aufgaben, als selbst großartigste Alben wie The Killer Inside Me (1987) und Here Come The Snakes (1989) floppten, und fortan auf eigene Faust ihr Glück versuchten (und selten genug fanden). In den Jahren 1989 bis 1992 spielten Dan Stuart, Chuck Prophet und Co. eine Reihe von Sessions in den BBC-eigenen Maida Vale Studios, aus denen nun 17 Tracks für das Album BBC Sessions ausgewählt wurden. Das Spektrum reicht von taumelnden Walzern („Busted) und waidwund sich dahinschleppendem Blues („DJ Blues“) über bekifften Countryrock („Are You Sure Hank Done It This Way?“) und verschrammten Rock’n’Roll samt Schweineorgel („Hair Of The Dog“) bis hin zu folkigem Sentiment („Too Much Fun“) und bebenden Balladen („Sun Coes Down“). Ein Highlight: die herrlich schräge Lesung von Bob Dylans „Billy“ (aus dem Pat Garrett & Billy The Kid-Soundtrack), ein Quell der Freude auch Dan Stuarts selbstironische Linernotes. Und am Ende der 73 Minuten und 32 Sekunden greifen wir mal wieder zu den Originalalben. Cheers.

www.bluerose-records.de