Graham Day And The Goalers – Soundtrack to the daily grind

Natürlich existieren 1000 Bands, die den My-Generation-Rock’n’Roll und Small-Faces-Beat aus den sprichwörtlichen Garagen der Sixties holen und für ein stabiles Häufchen von Modernitätsverweigerern immer noch catchy aufbereiten. Retro gibt es in einem Zeitalter, das (zumindest virtuell) über alle Zeiten verfügt, eigentlich nicht. Und doch gibt es ein paar Feinheiten in diesem groben Unterhaltungsgewerbe, die jemanden wie Graham Day, Mitgründer der Prisoners (1980), Billy-Childish-Kurnpel und Bandkollege (Mighty Caesars, Buff Medways) und Chef des Trios Solar Flares über das Heer perfekter Sixties-Stylisten erheben. Dazu gehören die Dreckslust am Dreimannrock.den man mit 45 erstmal wie mit 15 spielen können muss, und der sympathische Irrglaube, diesen (den Drecksrock) tatsächlich und so nebenbei noch einmal neu erfunden zu haben. Die 13 Songs auf diesem Album von Graham Day und den beiden Woggles Dan Elektro und Buzz Hagstrom hätten so oder so ähnlich schon vordem Summer Of Love aufgenommen worden sein können. Pre-Punk-Biestermit ultrascharfen Gitarren und karamellisierten Melodien, die man alle irgendwo einmal gehört haben mag. Aber nur böse Menschen hat so etwas je ernsthaft gestört. Wer nur eine einzige Schallplatte von Billy Childish sein Eigen nennt, darf sich diese eine von Graham Day auch gönnen. Wir finden Day übrigens aus den gleichen Gründen gut. aus denen Billy Childish vor Johnny Moped (1976-1978) den Hut zieht: Rotzigkeit, Chaos, Humor.

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