Graham Coxon – Happiness In Magazines
Was ist von einem Mann zu halten, der mit seinen Liedern redet? Nun ja, immerhin hat Graham Coxon nach eigenem Bekunden den guten Rat seiner Songs befolgt: „Nimm uns ordentlich auf“, hatten sie gefleht, und Coxon gehorchte. Weshalb happiness in magazines im Gegensatz zum meisten Material seiner bisherigen vier Alben kein bisschen nach LoFi klingt. Keine verschrobenen Folksongs mehr, keine exzentrisch interpretierten Blues-Versatzstücke mehr und kein fragmentarisches Songwriting. Macht Graham Coxon jetzt in Hochglanz? Nö, tut er nicht, seinen brüchigen Charme hat er nicht abgelegt, ebenso wenig seine Vorliebe, Stimmungen wiederzubeleben, die vor vielen Jahren großen Pop auszeichneten. „Are You Ready?“ ist der Song, den die Walker Brothers offenbar vergessen haben, „Freakin‘ Out“ klingt nach England im Jahre 1978. Überhaupt, die siebziger Jahre. Sie spuken durch happiness in magazines. mal als Glamrock-Geist. mal als Punk-Gespenst. Nur die Wings werden nicht zitiert, und das, obwohl Graham Coxon während der Aufnahmen deren band on the Run wieder entdeckte und für „fontosf/sch“ befand. Humor hat er eben, der Graham. Und ein Händchen dafür, ganz wundervolle Songs zu schreiben, die trotz all der Querverweise kein bisschen angestaubt klingen. „Bitter Sweet Bündle Of Mysery“ beispielsweise, „Hopeless Friend“, „Bottom Bunk“ oder „All Over Me“. Es gibt also überhaupt keinen Grund, diese Platte nicht zu kaufen. Sie ist gut.
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