Gordi

Reservoir

Jagjaguwar/Cargo

Knisternd, hallend, distinguiert: Indie-Elektro-Pop mit der Grandezza großer Folk-Vorbilder.

Wo sich eine Jugend auf dem Land abspielt, dürfte Betroffenen hinreichend bekannt sein: an Bushaltestellen, vor Tankstellen, in Gedanken an ferne Orte. Sophie Payten hingegen, die sich heute Gordi nennt, verbrachte ihre Teenagertage im australischen Outback vermutlich vor dem Plattenregal ihrer Eltern. Lernte Gitarre, spielte Klavier, forschte nach der Formel für zeitloses Songwriting. Das Ergebnis dieser Mühen: ihr erstes Album RESERVOIR.

Dem Debüt schickte die 24-Jährige im letzten Jahr zwei beeindruckende Vorboten voraus: die EP „Clever Disguise“ und ein Cover von Courtney Barnetts „Avant Gardener“, das Gordi mit ihrer abgeklärten Stimme zum außerweltlichen, vom Weirdo-Humor des Originals befreiten Pianostück verhexte.

Die Möglichkeiten ihres dunklen Timbres spielt Gordi auch auf RESERVOIR aus. Ob in „Can We Work It Out“ die dominanten Drums an die Afrobeat-Experimente Vampire Weekends erinnern, die Bläser in „I’m Done“ einsam klagen oder sich „On My Side“ zur Hymne aufbauscht: Hübsch distinguiert bleiben Gordis erhaben hallende Elektro-Pop-Updates klassischer Folkballaden in allen Spielarten. Auch so kann sie enden, die Dorfjugend.

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Klingt wie: Ásgeir: In The Silence (2013) / Beth Orton: Kidsticks (2016) / Laura Marling: Semper Femina (2017)