Glaive

I CARE SO MUCH THAT I DON’T CARE AT ALL

Universal (VÖ: 14.7.)

Der Hyperpop der Soundcloud-Sensation ist in seiner Slacker-Phase angekommen.

Damit das mal klar ist: „I skipped my highschool prom“, singt Glaive. Soll heißen: Schule ist vorbei, den doofen Abschlussball hab ich sausen lassen, jetzt geht die Sause mit der Karriere richtig los. Dass Ash Blue Gutierrez als Lockdown-Phänomen zu Soundcloud-Berühmtheit kam, und die ersten Interviews aus seinem Kinderzimmer im elterlichen Haus in Hendersonville, North Carolina, geben musste, das kann man auch I CARE SO MUCH THAT I DON‘T CARE AT ALL noch deutlich anhören.

Frühvergreiste Gedanken über Fehler, die Vergeblichkeit der Liebe und darüber, ob man wirklich nichts zu verlieren hat

Die frühen Hits mit den sprechenden Titeln „Pissed“, „Sick“ oder „Life Is Pain“ sind zwar nicht auf dem Debütalbum zu finden, auch ihre unbehauene Verzweiflung ist geglättet, aber der Teenager steckt noch tief drin im nun 18-jährigen Glaive, der aber angekommen ist in seiner Slacker-Phase.

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Zu polterndem Hyperpop, der kreischende Emo-Gitarrenriffs mit introspektivem Glucksen kontrastiert und Electro-Beats mit hemmungslosem Rumbrüllen, das mit Auto-Tune aufgemotzt wird, fragt er zum Einstieg erst mal: „Oh Are You Bipolar One Or Two?“ Ansonsten macht er sich frühvergreiste Gedanken über Fehler, die er gemacht haben könnte, die Vergeblichkeit der Liebe und darüber, ob man wirklich nichts zu verlieren hat. Hat man natürlich, das weiß Glaive jetzt. Ob er zum ersten Klassentreffen gehen wird?

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