Girls :: Father, Son, Holy Ghost
Fantasy Trashcan/PIAS/Rough Trade
Klassischer Westcoast-Sound von der Band, zu der nach wie vor kein Mädchen gehört.
Ob wohl das Teenage-Fanclub-Revival bevorsteht? Die Indizien häufen sich. Zuletzt lief Luke Jenner von The Rapture in Berlin mit einem Bandwagonesque-Shirt herum und nun spielen Girls ein paar Songs, die an die Schotten erinnern. Das kann reiner Zufall sein, denn auch TFC waren Adepten und in den Sound von der amerikanischen Westküste verliebt. Angesichts der zarten Stimme à la Norman Blake, der melodischen Neigungen und der dräuenden Neil-Young-Gitarren wird man aber mal fragen dürfen. Die Beach Boys, das auf dem ersten Album noch allgegenwärtige Übervorbild, taucht dieses Mal nur noch im ausgelassenen Opener „Honey Bunny“ auf. Den beiden Ober-Girls Christopher Owens und Chet White ist an Vielseitigkeit gelegen. Viele Songs gehen in die Breite und stecken voller Spannungspunkte. An erster Stelle ist hier „Vomit“ zu nennen, ein zunächst unauffällig wirkendes Stück, das von einer wahren Eruption an der Gitarre aus der Lethargie gerissen wird, ehe es zum feierlichen Finale mit wuchtigen Soul-Backingstimmen kommt. In „Just A Song“ geht das Ganze wesentlich ruhiger und akustischer, hier sorgen Streicher und Flöten für friedlich-hippieskes Flair. Man kann hier unmöglich einzelne Tracks herauspicken und glauben, man weiß damit schon alles. Father, Son, Holy Ghost ist ein echtes Album in einer Zeit, in der so etwas nicht immer gefragt ist. Unbedingt alles downloaden.
Key Tracks: „Alex“, „Vomit“, „Magic“
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