Gio

Mirrors & Smoke

Fun In The Church/Bertus (VÖ: 5.11.)

Formvollendeter Italo-Yacht-Pop aus – of all places – Köln.

Johannes Stankowski macht Kinder und Erwachsene froh, seine Lieder zählen zu den besten, was das Genre „Musik für die Kleinen“ zu bieten hat, weil sie ernst zu nehmende Melodien und Texte besitzen. Schon vor einigen Jahren hat der Kölner aus Spaß an der Freude die Kunstfigur Gio erfunden, einen Italo-Disco/Yacht-Rock-Typen, der aber – ganz wichtig – keine Parodie ist, sondern eine Hommage.

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Vor fünf Jahren erschien eine sehr beachtenswerte Single, auf der Gio das Stück „Amarsi un Po‘“ coverte, eine Großtat des italienischen Pop-Genies Lucio Battisti. Dass das erste Album erst jetzt erscheint, dürfte an Stankowskis in normalen Zeiten überfülltem Kalender gelegen haben. Die Pandemie legte die Kinderkonzerte auf Eis: Endlich Zeit für Gio!  Das Cover der Platte erweckt den Eindruck eines Rendezvous mit der Grabbelkiste, doch die Songs auf MIRRORS & SMOKE sind alles andere als Billo-Zeug. Gio verzichtet auf den Griff in die Trashkiste.

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Zwar besitzt dieser 70s/80s-Pop- Pastiche eine Instrumentierung, die „cheesy“ nicht als Beleidigung auffasst, die Kompositionen hingegen sind veredelt: Man denkt an Harry Nilsson und Cook Da Books, „Such A Beauty“ besitzt die urbane Art-Pop-Tristesse von The Blue Nile, vier Stücke singt Gio auf Italienisch, „Tutto Invano“ hätte mit seinen fantastischen Saxofon-Solo einen Platz auf den ZYX-Compilations mit Italo-Disco-Classics verdient. Bald sind (hoffentlich) wieder die Kinder an der Reihe. Wäre aber schön, wenn weiterhin Zeit für Gio bliebe.

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