Giant Giant Sand :: Tucson
Mit der ersten Country-Rock-Oper der Geschichte beweist Howe Gelb den Abtrünnigen Calexico: Was ihr könnt, kann ich schon lange.
Dass Howe Gelb spinnt, ist nichts Neues. Aber mit Tucson erreicht die Spinnerei selbst in seinem Kosmos neue Spitzenspinnerwerte. Denn nicht nur hat Gelb seine Band Giant Sand mit Streichern, Bläsern und Steel Guitar zu den zwölfköpfigen Giant Giant Sand aufgewertet. Nicht nur hat er mit diesem Orchester mal eben 19 Songs eingespielt, die sich, so der Untertitel, zur ersten „Country Rock Opera“ der Musikgeschichte fügen. Das Epos erzählt die Reise eines „halb ergrauten Mannes mit jungshafter Naivität“, die ihn ins Gefängnis und zu neuer Liebe führt. Eine ausführlichere Textexegese wird klären müssen, wie autobiografisch das Werk ist, aber so ganz nebenbei zeigt Gelb auch noch seinen alten Mitstreitern Joey Burns und John Convertino, was eine Harke ist. Ungefähr ein Jahrzehnt, nachdem er die beiden aus der Band geschmissen hat, weil ihr Seitenprojekt Calexico erfolgreicher als Giant Sand geworden war, scheint er mit Tucson sagen zu wollen: Das, was ihr könnt, kann ich schon lange. Nämlich Americana mit Tex-Mex-Flair und Jazz-Vibe. Und zwar nicht nur wie gewohnt als hingehuschte Skizzen, sondern auch in voller Pracht ausformuliert.
Key Tracks: „Wind Blown Waltz“, „Forever And A Day“, „Undiscovered Country“
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