GhostPoet :: Peanut Butter Blues & Melancholy Jam
Da ist das Mikrofon von The Streets nicht mal kalt, schon scheint mit GhostPoet der legitime Nachfolger zur Straßenlyrik des UK-Hip-Hop bereits gefunden.
Und Obaro Ejimiwe funktioniert hier nicht als stumpfer Nachlassverwalter. Denn der smarte Hutträger hat schließlich selber genügend Probleme und Geschichten, über die es zu rappen gilt. Die mögen mal existenzieller Natur sein (man höre die smoothe Durchhalteparole „Survive It“ und das Lechzen nach Orientierung in „I Just Don’t Know“) oder handeln vom alltäglichen Kummer eines Betrunkenen, dessen größter Nemesis sich als Kopfschmerz zu erkennen gibt (das Albumhighlight „Cash And Carry Me Home“). Was die Geezer von heute eben so beschäftigt. Vergleiche mit den Manuvas und Skinners dieser Welt bleiben dann doch nicht aus, allerdings ist hier alles nicht halb so rotzig, sondern etwas zurückgelehnter, nachdenklicher und vor allem mit den richtigen Beats ausgestattet. Statt Grimesalven dominieren die leisen, dunkel-elektronischen Instrumentals, die perfekt zu Ejimiwes unaufgeregtem Vortrag passen. Der gibt sich als Observationstalent für den kleinen Mann und bedient sich in seinen cleveren Texten bei seinen Erfahrungen aus 24 Jahren Coventry und London. Solange solche Platten veröffentlicht werden, muss uns um den britischen Rap wirklich nicht bange sein.
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