Ghostface Killah – The big doe rehab

Gerade erst stand er beim komisch drögen Album des Wu-Tang Clan in Reih und Glied, schon macht er wieder sein eigenes Ding. Völlig zu Recht hat er sich bezüglich des Timings öffentlich beschwert. Aber muss Ghostface Killah wirklich in Sorge sein? Der lange vor sich hin dümpelnde Rapper ist ja wieder im Spiel. Sein letztes Album fishscale begeisterte mit tollen Beiträgen der heißesten Produzenten unserer Zeit. Eigentlich geht so etwas ja nicht zusammen. HipHop und Comeback. Bist du einmal weg. bist du weg und spielst höchstens noch in Norwegen vor Studenten, wenn es mit dir vorbei ist. Aber irgendwie hat es dieser Typ kapiert, der Nachfolger macht auch wieder Freude. Ob er eine Antwort auf Amy Winehouse und Mark Ronson ist? Auffällig oft begegnet man Samples aus der Schatztruhe des Soul und Funk. Nicht irgendwelchen, sondern solchen aus „Superman Lover“ von Johnny Guitar Watson, seinerzeit einer der coolsten Player überhaupt. Auch Einspielungen weniger bekannter Interpreten (Little Milton, The Independents) passen sich gut ein und verstärken den 70er-Vibe. Das ist weder zu weit hergeholt noch zu alt. Wer dennoch frische Originalstimmen hören will.darf sich am wirklich tollen Einsatz von Ox in „The Prayer“ (wer war doch gleich Terence Trent D’Arby?) und Chrisette Michelein „Slow Down“ erfreuen. Alles, was Ghostface zur Zeit anpackt,funktioniert irgendwie.

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