Get Cape. Wear Cape. Fly :: Get Cape. Wear Cape. Fly

Cooking Vinyl/Indigo

Elektro-Folk: Sam Duckworth eifert zwar seinem Idol Billy Bragg nach, lässt sich dadurch aber nicht vom Experimentieren abbringen.

Als Teenager spielte Sam Duckworth in diversen Hardcore-Bands. Irgendwann entschied er, dass ihm der Ansprache-Modus eines – mit Laptop-Beats zeitgemäß aufgepeppten – Folksängers mehr entspricht und nahm sein Debütalbum THE CHRONICLES OF A BOHEMIAN TEENAGER auf. Jetzt hat er sein drittes Album unter dem von einem Batman-Computerspiel entliehenen Namen Get Cape. Wear Cape. Fly fertig gestellt. Seinem textlichen Sendungsbewusstsein nach ist Duckworth immer noch dem Geist des Hardcore und der Weltverbesserung verpflichtet – was dafür sorgt, dass die Presse in seiner britischen Heimat ihn bisweilen mit mildem Spott bedenkt. So smart, subtil und ironisch wie Altergenosse Jamie T, an den der GCWCF-Mix aus Folk-Punk und Beats manchmal erinnert, ist Duckworth eben nicht. Mit GET CAPE. WEAR CAPE. FLY beweist er aber, dass er nicht nur clever zitieren, sondern auch runde Songs schreiben und grooven lassen kann. An manchen Stellen wünscht man sich, dass er den Laut-Leise-Regler etwas sparsamer, weniger pathosträchtig einsetzt – und dass er seiner manchmal zu röhrenden Stimme mehr Nuancen lässt. Nicht, dass dieser talentierte junge Mann irgendwann noch Emo-Folkie geschimpft wird.

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