Geka – Station

Es prickelt nicht ganz so geräuschvoll wie eine halbe Aspirin-Tablette. Und es ist auch nicht ganz so ereignisreich wie ein Efasit-Fußbad. Muß es auch nicht. Denn es ist – und da ist diese streng wissenschaftliche Kategorie ohne Frage angebracht -wunderschön. „Es“ ist das Debütalbum der Hamburgerin Geka, heißt STATION, ist zarte, aber nie verzärtelte 30 Minuten kurz, und in dieser halben Stunde plätschern die acht Songs derart wohlig arrangiert zwischen Folkpop und Chanson-Schnipseleien vor sich hin und auch mal her, daß es nur so eine Art hat. Und zwar eine, nach der man sich nach allen Regeln der Einlull-Kunst behummsen lassen kann. Süß-säuselnd geht Geka zu Werke, sanfte Wucht haben Liederwie der Titelsong und „Night-stop“ trotzdem, und daß der Tonträger nach einer halben Stunde einmal durchgelaufen ist, gereicht ihm auch nur zum Vorteil. Noch zehn Minuten mehr, und man hätte womöglich doch noch sämtliche Beschützerinstinkte ausgefahren und wäre sodann dem Irrglauben aufgesessen, man müsse Geka dringend mal übers blonde Haupthaar streicheln und ihr auf dem Flohmarkt ein gut erhaltendes Monchichi-Püppchen kaufen. Und dann hätte man sich eine gefangen, weil Geka so etwas nun wirklich nicht nötig hat. Wir schämen uns angemessen, weil wir kurz mit einer Schubkarre voller Klischees um die Ecke gekommen sind. Mit der brettern wir ans nächstbeste Meer, kippen das Klischee-Zeugs ins Wasser – und lassen dann die Lieder von Geka übers Wasser wehen; das Meer soll schließlich auch nicht leben wie ein Hund am Strand.

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