Geese
3D COUNTRY
Partisan (VÖ: 23.6.)
Das New Yorker Indie-Rock-Quintett bereist seinen Kontinent.
Gegen Ende des Openers drängt sich erstmals die Frage auf, was man dieser Band eigentlich in den Tee getan hat. Denn genauso lustvoll Geese den nervösen Groove von „2122“ zum Vibrieren bringen, zerlegen sie ihn hernach auch wieder zu Gänseklein. „We can make love in the endtime“, bietet Sänger Cameron Winter uns gerade noch an, als der Song auch schon in einer Art zappaeskem Freak-Out-Achterbahn zu fahren beginnt. Finaler Fünferlooping inklusive.
AmazonTatsächlich ist es genau dieses Moment der Unberechenbarkeit, das bereits das Geese-Debüt PROJECTOR zu einer so tollen Platte gemacht hat. Denn diese fünf können es ebenso strokescool wie exzessiv, ebenso treibend wie zerfasert, man muss bis hin zur völligen Auflösung im Noise eigentlich immer mit allem rechnen. Und so ist denn auch dieses 3D COUNTRY ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Eines, in dem vom „Gravity Blues“ à la Frühsiebziger-Stones über den straßenstaubigen Quasi-Soul samt weiblichem Backing-Chor im Titelsong bis hin zum Suff-Country-Schunkler „St. Elmo“ altes Wurzelwerk freigelegt wird, ohne dabei gleich im ollen Retro-Fach zu landen.