Gebrüder Teichmann – The Number Of The Beat

Der etwas seltsame Humor der Krautrocker aus den 70er-Jahren, die eine Vorliebe hatten für „lustige“ Bandnamen, wortspielreiche Albumtitel und Ich-schmeiß-mich-vor-lachen-weg-Coverartwork, hat sich auf ihre Enkel in der elektronischen Musik übertragen. Wie zuletzt bei Modeselektor nachzuprüfen. Die Gebrüder Teichmann, die ja auch wirklich Brüder sind (Andi und Hannes, Exil-Regensburger in Berlin) sind freilich zu gut beleumundet, als dass man ihnen solche launigen Ideen und Titel wie The Number Of The Beat nicht nachsehen würde. Und spätestens bei Track 8 ihres Debütalbums ist jeder Anflug eines Zweifels verflogen. Der Track heißt „Minimal scheißegal“, und darin kriegen die Berliner Minimal-Techno-Zombies ihr Fett weg. Unterlegt von einem schön oldschooligen, acidgetränkten Sound, bringt Sängerin Alice Clement in, ähem, minimalistischen Zeilen das ganze Dilemma multilingual auf den Punkt: „Minimal berimal, Minimal altitude, Minimal all around, Minimal solitude, Minimal scheißegal, Minimal point of view, Minimal animal, Minimal deja vu,“ „Minimal scheißegal“ allein wäre schon das Geld für The Number Of The Beat wert. Aber die Gebrüder Teichmann haben mit den elf Tracks und den dazugehörigen „Zwischenspielen“ ein unverschämt upfront, funky, groovy Elektronik-Album gemacht, in das sie noch genug knarzige Fußangeln eingebaut haben, damit es zu keiner Zeit langweilig wird.

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