Gammalapagos – Happily Ever After

Auch nach dem sechsten oder siebten Hören kann man die Frage nicht final klären. Haben sich die vier Jungspunde für ein paar Wochenenden selbst in die Schatzkammer des Pop verklappt und sind dabei schlau und schlauer geworden? Oder haben wir es hier mit dem naiven Charme der Unberührten zu tun, die keinesfalls diesem und jenem aus vergangenen Zeiten lauschten? Man wein es nicht, und dennoch ist fürden Moment so einiges klar: Die Burschen von Gammalapagos sind alle um die 20. sie kommen aus Leipzig – und der Soundbaum, den sie pflanzen, ist groß und stark und verästelt sich gewaltig. Jonas Fröbel weiß immer, wo er mit seiner hohen Kopfstimme hin will – Gammalapagos drehen auf happily ever after mit Pop, Psychedelia. Drone-Rock, Synthie-Kaskaden, Britzbratz-Gitarren und vor Leidenschaft strotzenden Melodien diverse Runden auf dem Karussell. Vorwärts und seitwärts, mal wuchtig und mal zum Seufzen schön und zart. In Zeiten, in denen die ebenso metrosexuellen wie fiesen Tokio Hotel die Charts verstopfen und Bands wie Wir sind Helden, Silbermond und Juli ihren gräßlichen Klassensprecher-Pop herstellen, kann man das gar nicht hoch genug wertschätzen.

www.gammalapagos.de