Future Islands :: On The Water
Thrill Jockey/Rough Trade
In den Worten der Musiker: Post-Wave. In unserem Kauderwelsch: Synthromantizismus
Das ist dann mal die Platte, derentwegen man sich die Zunge verbiegen wird beim Einsortieren, Bestimmen und Assoziieren. Facts first: Future Islands sind ein Trio aus Baltimore, On The Water ist die zweite Veröffentlichung der Band auf dem Thrill-Jockey-Label. Man hat von Future Islands schon hören und lesen können, in einem Aufwasch mit den beliebtesten Vertretern des „Layered Pop“, erster Gedanke: in diesem Schichtkäse riecht es bisweilen nach alten Socken. Was J. Gerrit Welmers (Synthesizer), William Cashion (Bass) und Samuel T. Herring (Gesang) auf ihrem neuen Album aufbieten, ist eine seltsame Mixtur aus abgestandener Songdramatik und ansatzweise aktuellen synthetischen Texturen. Eine Besprechung der Future Islands darf nicht ohne den Hinweis auf das immer wieder aufziehende Bellen und Quäken Herrings auskommen, das man von einer Fantasy-Rockband ca. 1975 vermuten würde oder backstage bei Lambchop, wenn Kurt Wagner sich vor den Kumpels mal richtig aushusten würde, bevor er auf die Bühne tritt. Möglicherweise hat man diesen Klangfrosch hier und da einer elektronischen Verfremdung unterzogen, unter dem Timbre des Sängers macht sich ein leicht gruseliger Romantizismus breit. Zu diesem Eindruck tragen auch die etwas unmotivierten Einsätze von Cello und Violine bei, in den Songs dieser selbst ernannten Post-Waver stimmt die Zuordnung einfach nicht. Da weiß der eine kaum, was der andere tut.
Key Tracks: „On The Water“, „Open“
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