Funny van Dannen – Trotzdem Danke

Der renommierte Songwriterund Buchautor Funny van Dannen ist längst eine feste Größe im deutschen Kulturbetrieb geworden. Nach zwölf Jahren hat er nun seinem angestammten Label Trikont in München den Rücken gekehrt und bringt sein zehntes Album trotzdem danke beim JKP-Label heraus, der Heimat der Toten Hosen, mit denen er bereits seit 1999 als Co-Autor zusammenarbeitet. Auf eine ausgefeilte Produktion verzichtet Funny van Dannen auch diesmal. Die 24 neuen Songs hat er zusammen mit seinem zweiten Sohn Dionysos in einem Berliner Kellerstudio eingespielt. Und eine angenehme Schnörkellosigkeit darf man seinen Kompositionen auch diesmal wieder attestieren, angefangen beim Opener „Sandra Bullock“ über die längst fälligen Betrachtungen über „Genug gute Menschen“ bis hin zum entwaffnenden „Angenommen ich war die Gesellschaft“. Funny van Dannen kokettiert natürlich auch auf seinem neuen Album mit seinem Image als – wie er sich selbst bezeichnet – „unfreiwilliger Prominenter“. Doch trotz allen Lorbeeren, die der Kulturbetrieb in den vergangenen zehn Jahren über Funny van Dannen ausgeschüttet hat, hat er von seiner Bissigkeit nichts verloren. Seine Texte sind eben alles andere als blanker Zynismus, was ihm immer mal wieder gerne unterstellt wird. Man muss sich nur einmal Stücke wie „Tanja Schmidt“ und „Integrieren“ anhören, um zu merken, dass es van Dannen nicht darum geht, sich als möglichst schlauer Allrounder zu positionieren, der zu allen Fragen die passenden Antworten parat hat. Funny van Dannen hat ein viel zu großes Herz, um sich in die Niederungen des platten Protestsonggeleiers zu begeben. Sem Sprachwitz ist viel weiter entwickelt und damit das genaue Gegenteil der schlichten Politikromantik, mit der im Moment so viele andere vergebens Pluspunkte zu sammeln versuchen.

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