frYars – Dark Young Hearts

Hinter frYars steht die im Popgeschäft so beliebte Geschichte vom solitären Genie. Diesmal heißt es Ben Garrett, lebt in London, ist erst 20 Jahre alt und ziemlich lockig. Dank einiger allein am Computer und verschärft autodidaktisch aufgenommener EPs und Downloadtracks wartet bereits eine eingeschworene Fangemeinde auf das Debüt DARK YOUNG HEARTS. Für die sind gut die Hälfte der Songs keine Neuigkeit mehr, Garrett aber hat sie im Studio noch einmal aufpoliert.

Nun funkelt der herzhaft angedüsterte Synthpop von „Lakehouse“, der an die goldenen, ein Vierteljahrhundert zurückliegenden Tage des Genres gemahnt, ebenso hübsch wie der elegante Gitarrenpop von „Of March“, der die Smiths zitiert, und als Gastsänger für „Visitors“ konnte Depeche Modes Dave Gahan gewonnen werden. Man merkt schon, vor allem die 80er haben es Garrett angetan. Darüber kann auch nicht hinwegtäuschen, dass er zum Abschluss des Albums in „Morning“ fast so schön jammert wie Antony Hegarty. In diesen Momenten ist der Jungstar sowieso am besten: wenn er in aller jugendlichen Unschuld die großen Diven der Pophistorie umarmt, so manieriert singt wie Morrissey und in „Benedict Arnold“ die Broadway-Ambitionen von Marc Almond in all ihrer überhöhten Dramatik nachstellt.

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