Friends Of Dean Martinez – Random Harvest

Hat der Rezensent nun zu oft Pink Floyd gehört, ummagumma vor allem und natürlich „Echoes“, jenen 23-minütigen Trip durch Zeit und Raum, der einst – und, hey, wir reden hier vom Jahr 1971 – die komplette zweite Seite von meddle einnahm? Will das eigentlich wer wissen? Und: Wie kriegt der Schreiberling jetzt die Kurve zu den Friends Of Dean Martinez, dieser Instrumentalcombo, die ihn live stets zu faszinieren verstand, deren Platten aber nie so recht klicken wollten? Vielleicht, indem er behauptet, random harvest, das neueste Werk von Bill Elm ISteelgitarre, Tasten], Mike Semple IGitarre], Andrew Gerfers ISchlagzeug], Brad Fordham (Bassl und Co., höre sich an, als hätten Calexico „Cirrus Minor“, „Careful With That Axe, Eugene“ und einige andere frühe Pink-Floyd-Fantasmagorien in einer Wüstenei wie – sagen wir mal – Texas ausgebrütet. Soll heißen: Seilen klangen die Friends Of Dean Martinez suggestiver, waren ihre Soundscapes schillernder, schien ihr Horizont weiter als auf diesem Album. Dem Sog von „So Well Remembered“ vermag man sich kaum zu entziehen, „Ripcord“ ist eine pure psychedelische Anmutung,“.The Winter Palace“ kreiselt folkig sanft um sich selbst, das Titelstück beschwört zu schleppenden Drums und rockigen Gitarren den Geist von „A Saucerful Of Secrets“. ehe „Dusk“ endgültig Kurs Richtung Herz der Sonne nimmt. Irgendwo da draußen endet der Trip – nichts mehr zu hören, nichts mehr zu sagen, „nowhere to go“.