Friendly Fires – Friendly Fires

Es gibt Sätze, die reibt man seinen Landsleuten auf der Insel lieber nicht unbedingt unter die Nase. „One day we’re going to live in Paris, I promise“ gehört ohne Frage in diese Kategorie. Die Flucht in den Schoß des Erzfeinds-wo kommen wir denn dahin? Den Londoner Vorstadtjungs von Friendly Fires hat es bislang aber nicht geschadet, dass sie sich ausgerechnet so eine Aufforderung zur Fahnenflucht ausgedacht haben. Im Gegenteil, seit ihrer Liebeserklärung an die Hauptstadt auf der anderen Seite des Kanals wird ihnen einiges zugetraut. Die Mischung aus Kuhglockendisco und Pop-Bombast stimmt. The Rapture und Bloc Party haben sich hier harmonisch vereint. Historisch bewanderten Indie-Maniacs dürfte aufgefallen sein, dass „Friendly Fires“ mal der Titel des Openers auf dem ersten Album der Factory-Band Section 25 war. Von deren Avantgarde-Konstrukten sind Friendly Fires hier aber ein gutes Stück entfernt. Es geht auf diesem Debütalbum schon entschlossen in Richtung Disco. Leider hat man die diesem Genre anhaftende Tendenz zum trivialen Text eine Spur zu stark adaptiert. „You and me in the photobooth, like young lovers do“ -das geht nun wirklich besser. Dann doch lieber die kleine Schäkerei mit Paris. VÖ: 5.9.

>» www.myspace.com/friendlyfires