French Cuts 3

Das Atomic Cafe in München ist schon lange gut dann, Hypes zu generieren, die von München aus betrachtet mächtig wirken, andernorts aberwomöglich nur bedingt wahrgenommen werden. Wie groß 6us-Beatmusik (siehe Beatschuppen) und Schwedenpop (siehe Atomstrom) jenseits der Neuturmstraße wirklich sind, ist eine Frage, die unbeantwortet im Augustiner-Nebel verschwimmt, french Cuts, die älteste Sampler-Reihe des Clubs, für die das hauseigene Label Panatomic ursprünglich gegründet wurde, ist auch schon immer vor allem ein München-Phänomen gewesen, war für den zeitgenössischen Umgang mit französischer Popmusik aus den 60er Jahren aber durchaus genrebildend. Auch Volumen 3. wieder kompiliert von DJ Martin Hemmel, wildert atemlos in den Gefilden von Freakbeat, Psych-Pop, R n’B und Ye-Ye aus den Jahren 1965 bis 1972 und fördert 25 (auf dem Doppel-Vinyl sogar 29) unfehlbare Pretiosen zu Tage. 18 davon bisher in Deutschland unveröffentlicht, schwitzige, lässige und vergnügungssüchtige Zuckerstücke, die keinen Hehl daraus machen, daß sie in allererster Linie unterhalten wollen. Französische Coverversionen gibt es diesmal unter anderem von „Spinning Wheel“, „Happy Together“ und „Im A Believer‘, dazu eine Vokalversion von Peter Thomas‘ „Raumpatrouille“-Thema. Der Neo-French-Pop der letzten Jahre ist mit vier aktuellen Bands vertreten, mit Notre Dame, LesTernbles, Janea Et Alfa-und Münchens eigenen Phonoboy, die mit „Atomique ihrem Hausclub huldigen. Selbstbeweihräucherung war dem Atomic Cafe eben auch nie fremd. VÖ: 10.10.

www.panatomic.de