Franz Ferdinand – Bood

Zwischen genial und beiläufig: die Dllb-Version des letztenAlbums. Menschen, die sich bisher der Erkenntnis widersetzen mochten, dass das Studio eines der wichtigsten „Instrumente“ in der Unterhaltungsmusik ist, sollten sofort zum Konsum aller Lee-Perry-Alben aus der Black-Ark-Phase verdammt werden. B1.00L) von Franz Ferdinand tut’s aber auch (eine Nummer kleiner). Die neun von Dan Carey neu gemischten Tracks vom letzten Album der Glasgower sind ein kleiner Crash-Kurs in Sachen Dub, sie markieren den kleinen großen Unterschied zu den „Originalen“, indem sie komplett auf Bass und Drums zugeschnitten sind und (fast) ganz auf die Vokalparts verzichten. Ein Teil der Songs ist in seiner Beiläufigkeit verstärkt worden, verschwindet in Echokreisen und den Nebengeräuschen der Apparate. Einzelne Tracks zielen aber geradeaus auf den Dancefloor, der Kirmesraupen-Pop von „Can’t Stop Feeling“ wird in eine House-Disco katapultiert, geht komplett in den Beats auf. Bis auf „Be Afraid“, eine hübsch holprige Rauminstallation aus den Bruchstücken von „Dream Again“, waren alle Dub-Versionen allerdings schon auf der limitierten Special Edition von T0-N1GHT: FRANZ FERDINAND enthalten. Als Erfolgsformel für den etwas hüftsteifen Bruder Britpop taugt das Prinzip Dub eh nur bedingt, in der Studiokratie des Dub werden Vokal-Leitwölfe wie Alex Kapranos entmachtet.