Frankie Goes To Hollywood :: Welcome To The Pleasuredome

ZTT/Union Square/Soulfood

Synthiepop: Frankie sagt: Willkommen in der Spaß-Kathedrale!

Pop funktioniert am effektivsten, wenn sich Zeitgeist kompakt mit Zeitlosigkeit paart. 1984 gelang der Coup fünf Liverpoolern. Diverse Nummer-eins-Hits, T-Shirts mit pfiffigen Slogans (Frankie Say!), simulierter Fetisch-Sex, Sendeverbot von der BBC, sowie die schwulen Frontleute Holly Johnson und Paul Rutherford heizten die Stimmung bis zur Trennung 1987 an. Obwohl nach den Pole-Position-Singles „Relax“ und „Two Tribes“ im wuchtigen Disco-Rock-Stil mit Adult-Only-Lyrics keiner so recht glauben wollte, das Konzept ließe sich auf LP-Länge ausweiten, zeigte Ex-Buggles-Keyboarder Trevor Horn als Produzent im Gespann mit Medienmanipulator Paul Morley allen eine lange Nase: Mit WELCOME TO THE PLEASUREDOME legte Horn auf seinem eigenen Label ZTT ein gigantisches Doppelalbum vor. Inklusive Vorgeplänkel walzt sich der majestätische Titelsong mit megalomanischer Hookline, auf eine ganze Plattenseite aus. Im auf Eighties-Pomp upgedateten Wall-Of-Sound von Phil Spector erklingen fulminante Coverversionen von Gerry & The Pacemakers „Ferry Cross The Mersey“, Edwin Starrs „War“, Bruce Springsteens „Born To Run“ und Dionne Warwicks „Do You Know The Way To San José“. Sämtliche Einwegfeuerzeuge flackern automatisch bei der melodramatischen Weihnachtsballade „The Power Of Love“ auf. Zudem glänzt die DELUXE EDITION auf einer zweiten CD mit diversen Raritäten: Unveröffentlicht blieb bislang „Watusi Love Juicy“, in vollen elf Minuten ertönt das psychedelische „The Ballad Of 32“ und das famose „Disneyland“ gehörte schon immer zu den Favoriten der FGTH-Fans. Rare 12-Inch-Mixe, Single-B-Seiten und Demos ergänzen die Miniatur-Replika des Vinyl-Originals.

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