François & The Atlas

Mountains Solide Mirage

Domino/GoodToGo

Pop aus aller Welt, der trotzdem ­keine Weltmusik ist.

Libanon, Ägypten, Türkei und Seattle. Man darf die Musik auf dem vierten Studio-Album von François Marry durchaus mit den Orten in Verbindung bringen, die der Franzose mit seiner Band auf Tournee besucht hat. Welt­musik wäre ein irreführender Begriff, aber diese zehn neuen Tracks umkreisen eine Idee von Musik, die sich aus anglo-amerikanischen, regionalen afrikanischen und arabischen Spielformen zusammenfügt und mehr oder weniger direkt die Themen der Zeit aufnimmt: globale Fluchtbewegungen, Angst, Krieg, Apokalypse.

„Grand Dereglement“ klingt, als interpretiere eine Progrock-Band ein französisches Chanson unter freundlicher Begleitung jener flirrenden Gitarrenmelodien, die King Sunny Adé einst in die Welt setzte. In „Après Après“ scheinen Partikel eines Türk-Pop-Hits zu einem Ballerspiel-Remix zusammengesetzt worden zu sein. Alles findet hier zueinander, und am Ende ist gar nicht mehr auszumachen, wo in dieser Welt die Band gerade steht.