Foals
Everything Not Saved Will Be Lost Part 2
Warner (VÖ: 18.10.)
Rock: Teil zwei des Doppelalbums, das keines sein wollte, ist härter, abgeklärter aber unspektakulärer als der Vorgänger.
Wenn es so etwas wie Fan-Foren im konzentrierten age of social media noch gibt, so würde die Userin „TotalLife4everForever“ bald einen Thread öffnen, in dem sie ihre perfekte Playlist postet, ihre Kombination der besten Songs von EVERYTHING NOT SAVED WILL BE LOST, dem zugleich fünften und sechsten, innerhalb von sieben Monaten und in zwei Teilen veröffentlichten Album der Foals.
AmazonEin Experiment, das durchaus Sinn ergibt. Singles und B-Seiten gibt es, ob wir das so wollen oder nicht, kaum mehr und nie war es wichtiger, noch kontinuierlicher im (Streaming-)Gedächtnis zu bleiben. Hat es früher von Album zu Album immer wieder eine Entwicklung gegeben, wenn auch nicht immer positiv, so ist die Band spätestens seit dem krachendem WHAT WENT DOWN beim großen und lauten Sound gelandet, der auch in der letzten Reihe ankommen soll.
Es ist weder eine neue noch eine überraschende Entwicklung, aber dass eine Band, die einst so hinreißend filigran und abenteuerlustig verdammt viel Funk und Beat in ihre Indie-Experimente brachte, dieses Talent immer weiter aufgibt, um der größer werdenden Bühne gerecht zu werden, ist legitim, aber ungemein schade. Einen wirklich großen Unterschied gibt es zwischen beiden neuen Alben nicht.
„The Runner“ dockt hier noch erfolgreich an die alten großen Pop-Momente an, und „10,000 Ft.“ erinnert daran, wie gut sich Sänger Yannis und Gitarrist Jimmy beim Songwriting ergänzen, aber dann stampfen Songs wie „Like Lightning“ im Ohr herum, die eigentlich nur dafür da sind, unter Film-Trailer gelegt zu werden, in denen verschwitzte Typen sich abklatschen.