Flying Lotus – Los Angeles

Nach der letztjährigen „Reset“-EP führt Flying Lotus alias Steven Ellison, HipHop-Produzent und DJ aus Los Angeles, mit der Attitüde seines Album-Debüts auf Warp das traditionsreiche Label aus Sheffield auf seine Ursprünge zurück. Anfang der 90er-Jahre war Warp von der Musik von Aphex Twin, Autechre und LFO geprägt. Stichwort: Intelligent Techno. Abstrakter Instrumental HipHop istdie Basis, von der aus die Musik von Flying Lotus in alle Himmelsrichtungen aufbricht. Über den verschleppten Beats blubbern psychedelische Effekte („Breathe. Something/Stellar Star“), lassen sich Spurenelemente von Easy Listening („Comet Course“), Soul (“ Roberta Flack“) und Dream Pop („InfinitunY‘ mit dem Gesangsbeitrag von Laura Darlington) nachweisen. Bei „Melt“ handelt es sich um eine Art tribalen Ethno-Techno. „Riot“ hat die ultraschwarzen TripHop-Ingredienzen, die dem aktuellen Portishead-Album gerne zugeschrieben werden, „Parisian Goldfish“ ist eine postmoderne Fantasie über angeglammten Elektropop und „Auntie’s Harp“ das Tribut an die Großtante Steven Ellisons: die im letzten Jahr verstorbene Alice Coltrane, Ehefrau von Freejazz-Legende John Coltrane. Hier treffen Maschinenbeats auf Coltranes Harfenspiel. Die Hetereogenitat des Albums-gedacht als Reflektion über Los Angeles-wird im Verlauf desselben zu einer zwingenden Einheit. Wie ein Blick auf die nächtliche Stadt vom Mulholland Drive aus. Wo Glamour und Elend, Bei Air und South Central zu einer funkelnden Masse werden.

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