Flo Fernandez – La pomme D’Enfer

Stell dirvor, es ist ewiger Sommer in Indiehausen. Die Bäume tragen Früchte der Liebe, dein Mädchen blättert vergnügt in einem Musikmagazin aus München, und der liebe Gott schaut mit einem Lächeln zu. Das Label eures Vertrauens hat euch gerade einen Stapel Platten geschickt, mit dem Vermerk „gaaanz easy listening“. Lustiges Kopfschütteln, Easy Listening, war das nicht diese lausige Retro-Welle made in Shibuya? Aber nichts wie rein in diese Platte, sie küsst und streichelt schon mal. sie will vielleicht ein gaaanz bisschen easy sein, aber die ersten Worte, die man hört, irritieren doch: „Hallo, ich bin’s, ja, und ich bin nicht tot, aber das weißt du ja.“ Wir hören einen leicht schiffschaukelnden Song aus den Tagebüchern der Generation Umhängetasche oder so. Ein Song, der mehr Tragik mit sich führt, als die leichterhand musizierende Band vermuten lässt. Im Spannungsfeld von kleinem Schubidu, großer Lust am Geschrabbel und den nicht ganz so einfachen Geschichten entwickelt Flo Fernandez, der Singer/Songwriter aus Hamburg, so etwas wie eine eigene Handschrift. Es ist nicht Blumfeld, es ist nicht Tomte, und es ist bestimmt nicht 1000 Robota. Es ist süße, ab und an gefährlich aufstoßende Popmusik aus der Traumfabrik nebenan.

www.flofernandez.de