Finneas

FOR CRYIN’ OUT LOUD

Interscope/Universal (VÖ: 4.10.)

Fein ausproduzierter Playlist-Pop von einer Größe des Genres.

„Musical genius“ – so wird ­Finneas O’Connell regelmäßig in TikTok- Kommentaren genannt. Dort schwirren viele Clips herum, in denen der 27-jährige Songwriter und Produzent über Produktionstechniken und Soundeffekte spricht. Über die Audio-Ampelsignale für Menschen mit Sehschwierigkeiten zum Beispiel, die er und seine Schwester Billie Eilish im Monsterhit „Bad Guy“ verwendeten. Auf seinem zweiten Soloalbum versucht sich ­Finneas weniger als Schlaubischlumpf-Bedroom-Producer, und eher als Songwriter mit Band im Rücken. Die Songs auf FOR CRYIN‘ OUT LOUD klingen nach Jazz, Funk, Disco, und, etwas überraschender, manchmal auch Nullerjahre-Jahre Coldplay („Little Window“).

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Seine Stimme ist fest und markant – mal bewegt er sich in Chris-Martin-Kopfstimme-Gefilden, mal sprechsingt er tief und leise wie in einer Sprachnachricht an eine Situationship-Partnerin. Das Ganze klingt eher gefällig als genial. „Same Old Story“ ist Big-Screen-Pop, das pulsierende „Lotus Eater“ klopft behutsam in dieselbe Kerbe wie die 80s-Hommage „As It Was“ von Harry Styles, und die Texte verhandeln fast ausschließlich die gleichen romantischen Verwicklungen, die sonst in den Charts zu hochdramatischen Cliffhangern aufgebauscht werden. Aber dank Finneas‘ Liebe fürs Detail lohnt sich aufmerksames Hören.

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