Finkenauer, Beste Welt; :: VÖ: 13.10.

So steht’s im Pressetext: „Wenn man genau sein wollte, müsste man sogen: Finkenauer ist ein Liedermacher… Finkenauer ist kein Liedermacher … Finkenauer ist ein Poet… Finkenauer ist ein Wanderer. .“. und jede These mit vielen „weil’s“ aufs Genaueste ausgeführt. Eine Hymne auf einen Künstler, wie sie nur ein Promoter formulieren kann. Weit gefehlt. Die Texte, die hier sooo poetisch klingen sollen, sind zusammenhangslose, aneinandergereihte Phrasen, die zwischen den Zeilen den ach so schrecklichen Verfall der Gesellschaft und der moralischen Vorstellungen offenbaren sollen – hui, wie einfallsreich. Um die Dramaturgie noch deutlicher zu unterstreichen, wird jedes Wort präzise ausgesprochen, so dass es viel mehr ausgespuckt als gesungen klingt. Doch auch das ist nur ein weiteres Finkenauer-Stilmittel, genauso wie er so viel Text wie nur irgend möglich in eine Strophe zwängt („Manchmal Zwischen Den Gebäuden“], auch wenn’s katastrophal klingt, egal. Zwischendrin wird inhaltlich auch gern mal im obligatorischen, alles wieder rein waschenden Regen gestanden. Logisch, der darf in einem guten Weltschmerz-Lied nicht fehlen. Und wenn ihm kein passender Reim einfällt, gibt es ja noch die Lalala-dadada-Lösung [„Brunnen“]. Die Melodien des zweiten Albums BESTE WELT, (ja, das Komma gehört da hin, laut Info damit kein anderes Satzzeichen Platz hat ] bauen sich zum größten Teil aus dramatischen Pianopassagen, Streichern und kräftigen Paukenschlägen zusammen. Doch Finkenauer beherrscht auch den Gospel („Ich kann dir nicht widerstehen“!] Am Ende der Promo-CD folgen Audiozitate des Künstlers zu seinen lyrischen Ergüssen. Finkenauer selbst sagt zwar, dass er nicht verstehe, warum man die in seinen Augen sehr verständlichen Texte jetzt auch noch erklären müsse. Die Plattenfirma war da wohl anderer Meinung. Zu Recht.

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