Felix Da Housecat – Devin Dazzle And The Neon Fever

Der Rezensent – ein Kind derachtziger Jahre, da kann man halt nichts machen wehrt sich gegen die Feststellung, „Electroclash“ und artverwandte Abenteuer jüngeren Datums seien nur ein Trend gewesen, dessen Kurzlebigkeit nur noch von seiner Bedeutungslosigkeit getoppt werden konnte. Stimmt gar nicht! Durch Acts wie Fischerspooner bis Zoot Woman haben New Wave und Synthiepop vielmehr eine überfällige Rehabilitierung weit über Depeche Mode forever hinaus erfahren. Natürlich: Ein festzurrender Begriff wie „Electroclash‘ ist Blödsinn, die Grenzen sind fließend. Bei Felix Da Housecat war das bislang allerdings eher weniger der Fall. Sein Referenzwerk kitten an thee glitz (2001) war so dermaßen Achtziger in die Fresse, dass zwischen heilloser Verzückung und Davonlaufen kaum eine Wahl blieb, devin dazzle and the neon fever setzt diesen Weg jetzt konsequent, allerdings noch ein gutes Stück abwechslungsreicher fort – das Verlangen nach mehr live Eingespieltem inklusive. Singende und sprechsingende (eher unbekannte] Gäste ergänzen den verhältnismäfiig lebensechten Eindruck dieser Platte. Allerdings sollten Strophen, Inhalte und Authentizitätsbemühen nicht den Eindruck erwecken, hier versuche sich ein weiterer Elektrobastler in der Sinnkrise an ordentlichem Songwriting. Die Trax von Felix Da Housecat stellen immer noch die unmittelbare Clubwirkung vor eine Aussage über den Moment hinaus. Er hat seine Lehren aus House und Techno gezogen und kann heute Visage und Industrial, Kraftwerk und Harold Faltermeyer, Warp und Factory zusammenfügen, ohne sich als „Bastler“ verunglimpfen lassen zu müssen.