Felix Bayer :: Pärchenabend Forever

von Susanne Klingner und Bastian Obermayer

Junge-Menschen-Ferienlektüre

Bastian Obermayer schreibt ziemlich gute Geschichten im SZ-Magazin, Susanne Klingner war eine der Autorinnen des Buches „Wir Alphamädchen“. Nun wagen sich die beiden an einen Roman, der in den Hugendubels, Dussmanns und Thalias dort steht, wo nach Farbe der Cover geordnete Junge-Menschen-Ferienlektüre aufgestapelt wird. Erstaunlich. Per, vegetarischer Statistiker mit gutem Humor, und Una, schnuffige, aber nie zu mädchenhafte Jung-Modemacherin, ziehen zusammen. Und dann passiert, was dann eben so passiert: Man diskutiert darüber, ob jeder seinen eigenen Bereich behalten darf oder ob man schon dieses Erwachsenending mit Schlaf- und Wohnzimmer durchzieht, über unterschiedliche Vorstellungen vom Urlaub, die Aufgabenverteilung im Haushalt, über Fremdknutschen und die zumindest theoretische Option auf Nachwuchs. All das schildern Klinger und Obermayer eingebettet in ein wenig überraschendes Pop-Referenzraster – Killers, Coldplay, Daniel Kehlmann, Kickerhefte und ähnlicher Identifikationsstiftungskram für die Um-die-30-Generation. Aber: Die Sprache ist dabei eher beiläufig als heiter, was ganz schön ist, weil der Roman an sich weniger heiter ist, als die Umstände vermuten lassen. Die beiden Protagonisten erzählen abwechselnd; das soll wohl eine Art Objektivität schaffen, die aber ein Roman gar nicht haben muss und die hier Längen und Wiederholungen provoziert. (KiWi, 224 Seiten, 8,95 Euro)