Fela Kuti :: Live In Detroit 1986
Strut/Alive
Eine bislang nicht veröffentlichte Live- Aufnahme des Afrobeat-Begründers
Im Jahr 1984 wird Fela Kuti in Nigeria verhaftet – angeblich wegen Devisenvergehen, in Wirklichkeit wohl, weil er den Militärmachthabern allzu vorlaut geworden war. Nach 20 Monaten Haft wird er entlassen und kehrt in die USA zurück, wo er schon im Jahr 1969 die Ideen der Black-Power-Bewegung und den Funk entdeckt hatte, um diese Einflüsse mit Highlife zum Afrobeat zu verschmelzen. Er absolviert eine Tournee für Amnesty International, in deren Rahmen er im November 1986 mit Egypt ’80 in Detroit auftritt. Nahezu drei Stunden füllen Kuti und seine vielköpfige Band mit lediglich vier Stücken: „Just Like That“ beschäftigt sich mit dem nigerianischen Bürgerkrieg, „Confusion Break Bones“ analysiert die afrikanische Krankheit (Misswirtschaft, Korruption und Krieg), „Teacher Don’t Teach Me Nonsense“ handelt von den Folgen des immer noch nicht überwundenen Kolonialismus und „Beasts Of No Nation“ verurteilt die damals immer noch in Südafrika herrschende Apartheid. Alle Stücke sind später noch einmal neu eingespielt auf Fela-Kuti-Alben veröffentlicht worden, aber auf den zwei CDs von Live In Detroit 1986 kann man sie quasi beim Wachsen in ihrem natürlichen Umfeld beobachten: die langen Spannungsbögen, die die Band schlägt, der scheinbar monotone, sich aber doch beständig verändernde Rhythmus, der einen unglaublichen Sog entwickelt, und natürlich Fela Kuti, der den Prediger und Zeremonienmeister spielt wie kaum jemand vor oder nach ihm.
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