Fehlfarben – 26 1/2

Das 25-jährige Jubiläum haben sie nach KNIETIEF IM DISPO und Erfolgs-Tour 2003 anständig vergessen, zum 261/2-ten Jahrestag nun doch noch ein seltsames, sentimentales

(?). supergeiles (!!!) Stück Freundschaftsdienst: Andere Menschen singen Fehlfarben, Altes und Neues, ein bunter Strauß Emotionen aus der verkackten Republik oder so. Das ist nur eine Beschreibung dessen, was diese Platte stimmungsmäßig hergibt. „Paul ist tot“ mit Campino, „Schlaflos nachts“ mit Frank Spilker (Die Sterne), „Das sind Geschichten“ mit Nils Koppruch (Fink), „Du ran du ran“ mit Francoise Cactus. Wenn Musiker zu sehr lieben, wenn sie sich endlich mal dafür bedanken wollen, daß sie überhaupt eine Idee von der deutschen Sprache und den deutschen Liedern erhalten haben, dann müssen sie krampfen und kämpfen, straucheln auf dem Weg ins Walhalla. So ist das hier. Kein gutes Lied. Obwohl Fehlfarben lauter gute Lieder spielen und seit Menschengedenken nichts anderes machen. Oder soll ich Alt-Fehlfarbe Helge Schneider positiv erwähnen? Daß da auch schon wieder ein neuer Fehlfarben-Song, ein einziger, auftaucht („Chirurgie 2010“), ist nur Signal, das Bauchgrimmen bleibt. Wer kann Herbert Grönemeyer schon böse sein. Gröni, dem Menschen und großen Soziologen, deshalb erspare ich uns die Beschreibung dessen, was er aus dem „Grauschleier über der Stadt“ gemacht hat. Er mußte wohl. Diese Platte wird erst dann weggewaschen sein, wenn Peter Hein und die anderen wieder neue Songs veröffentlichen. Das nächste Album soll ja schon fast fertig sein. Dafür hätte ich ihnen aber auch alle Zeit der Welt gegeben. Erstmal gilt: „Mach die Musik aus/Lösch das Licht.“

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