Family of the Year
Family of the Year
Island/Universal VÖ: 7.8.2015
Power-Pop des durch einen Folksong berühmt gewordenen Quartetts.
Ihrem Hit „Hero“ konnte man sich 2013 schlecht entziehen, hielt er sich doch ganze 35 Wochen in den deutschen Charts. Wer nach diesem Doppel-Platin-Erfolg weitere Folk-Perlen des Quartetts um die Gebrüder Keefe erwartet, wird bereits vom zweiten Song des dritten Albums überrascht: „Facepaint“ ist schrecklicher amerikanischer Mainstream-Rock, der gar an Pop-Punk-Bands wie All American Rejects erinnert. Wer hat schon Spring-Break-Party-Musik von dieser Band erwartet?
Family Of The Year besitzt zwar Folk-Passagen, die jedoch nie die Oberhand über den Sound der Platte gewinnen. Zu präsent ist der Power-Pop-Pomp in Liedern wie „Blue Jean Girl“ und „We Need Love“. Das „L.A.-Album über Vineyard (die Keefe-Brüder stammen von der Atlantik-Insel Martha’s Vineyard – Anm. d. Red.)“, wie Sänger Joe Keefe die Platte beschreibt, wurde vollkommen analog aufgenommen, was ihren warmen, vollen Klang erklärt. Ob die Band dafür extra ein Jahr ins „hippe Kreuzberg“ (Zitat aus dem Promotext) hätte ziehen müssen, darf bezweifelt werden. Der Berlin-Aufenthalt der Band schlägt sich in keinem der zehn Lieder nieder. Schuld ist wohl der Wunsch nach dem All-American Sound.