F.S. Blumm :: Summer Kling Morr Music/Indigo

Die Diskografie von Frank Schültge Blumm reicht bis in die 90er zurück, zu seinen frühen Veröffentlichungen gehören Aufnahmen als Sack & Blumm für die Labels Staubgold und Gefriem. Das ist auch musikalisch ein Stück weit entfernt vom neuen Album des Filigranakustikers FS. Blumm, das daheim in Berlin mit einer Schar Freunde entstanden ist. Man kann auch sagen, dass aus den Zeichnungen des Patienten Blumm Sound und Lied geworden sind, im freien Spiel und direkt bei dir um die Ecke. Ganz klein geht das meistens los. Aus Punkten werden Kreise, aus den Kreisen kommen Linien, die andere Linien finden, sich vereinen, wieder auseinander gehen. Zufallsbekanntschaften, Urlaubsgeschichten hier wohl eher, mit Blumms ganz eigenen Mitteln erzählt: Instrumentalstücke, die sich über die Art von Intimität definieren, die man im vorsichtigen Umgarnen der Klänge spüren kann. Man sagt, dass der Musiker auf der Wandergitarre und unterwegs komponiert, auf der Reise oder der Rückbank. Natürlich darf hier über den Titel hinaus assoziiert werden; Sommer, wenn man sich darunter das Summen von einem Dutzend kleiner Instrumente vorstellt, das Summen, Brummen und leichte Pfeifen (Cello, Trompete, Klarinette, Flöte, die Organetta, die Melodica, das Toy-Piano). Wer Verbindungsstücke sucht, wird sie vielleicht in der Musik des schottischen Pianisten Bill Wells finden. Musik, durch die 1000 Lichtstrahlen passen und rückwärts drehende Luftschlangen. Bis diese sich in so etwas wie Songs verfangen haben, ist das Album zu Ende. Das ist keineswegs schade, sondern die große Stärke von SUMMER kling, oder, sollte ich sagen „Sommer King?“ Ach ja, zur Eröffnung spielt Harald „Sack“ Ziegler ein ganz vornehmes French Hörn. VÖ: 15.9.

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