Everlast – White Trash Beautiful

Eigentlich hätte ihm der Flop des letzten Albums eat at whiteys vom Herbst 2000 ernsthafte Zweifel bereiten müssen. Zweifel daran, ob das, was er die letzten Jahre mit akustischer Gitarre und Beatbox gemacht hat, auch richtig gut war. Und vor allem: Wie lange er diesen Ansatz noch fortführen kann, ohne sich selbst zu kopieren. Das sind Gedanken, die man sich machen könnte, wenn die Plattenverkäufe von 2.8 Millionen (whitey ford sings the blues) auf 350.000 einbrechen. Doch Everlast hat die Fehler nicht bei sich gesucht, sondern bei Plattenfirma und Management. Die schickte er in die Wüste, zog sich vier Jahre schmollend zurück, nur um dann so weiterzumachen wie bisher. Mit 15 Songs, die folkiges Singer-Songwritertum mit pulsierenden Beats, ein paar Loops und betont bodenständigen Texten kombinieren. Fertig sind Road-Stories aus dem anderen, hässlichen, desillusionierten Amerika, aus dem tristen Hinterland, wo Drogenmissbrauch, Rassismus und Gewalt an der Tagesordnung sind. Kurz: die Welt der Trailerparks, der McJobs, der KleinkrirninaUtät und des HipHop. Weshalb Everlast seine Wurzeln als Rapper der Shamrock-Helden House Of Pain auch weiterhin wohldosiert einsetzt. Genau wie die melodramatischen kleinen Extras aus Mord, Suff und Sex, mit denen er „White Trash Beautiful“, „Broken“ oder „Two Pieces Of Drama“ würzt. Was schön und gut ist, hätte Everlast dabei nicht zum dritten Mal in Folge dasselbe Album aufgenommen. Ganz ohne illustre Gäste wie Carlos Santana, aber auch ohne herausragende Momente. Was für einen Mangel an echten Hits spricht. Ob er ohne auskommt, wird sich zeigen.